Viele Unterstützer packen bei der diesjährigen Bachreinigung gemeinsam an – Kuriose Fundstücke entdeckt
Helmut Blahak vom Angelverein sah ganz zufrieden aus, als er letzten Samstag kurz vor 9 Uhr auf der Bleiche in Burgholzhausen stand, den Kofferraum voller leerer Müllsäcke, Handschuhe und Zutaten für eine kräftige Erbsensuppe. Denn drei Fragen stellen sich die Organisatoren jedes Jahr vor der Bachreinigung: Wie wird das Wetter? Wie viele kommen und reicht das Essen für die Helferinnen und Helfer? 28 Teilnehmer konnte Herr Blahak in diesem Jahr auf seiner Liste notieren. Wie in jedem Jahr haben die Bachpaten, zu deren Arbeitsgemeinschaft der Angelverein, NABU und BUND Friedrichsdorf gehören, eingeladen, die Ufer des Erlenbachs kurz vor Beginn der Brut- und Setzzeit gemeinsam zu reinigen. Erst kamen einzelne Personen, einige „Wiederholungs-Täter“ dabei, aber auch neue Gesichter. Der Platz füllte sich immer weiter. Eine kleine Gruppe gehörte zu der in Friedberg ansässigen Subaru Deutschland GmbH, die sich gemeinsam sozial engagieren wollten und bei dieser gemeinsamen Umweltmaßnahme eine sinnvolle Aufgabe sahen. Einer der Mitarbeiter, Tim Kretschmann, lebt in Burgholzhausen und hatte die gleichgesinnten Kollegen nicht lange überzeugen müssen, mitzumachen. Feuerwehrmann Daniel Hinkel war auch vor Ort, sein Blick richtete sich jedoch erwartungsvoll die Königsteiner hoch. Die große Verstärkung kam gleich darauf mit der Burgholzhäuser Jugendfeuerwehr, die in diesem Jahr nach langer Pause engagiert mithalf. So war es auch zu verschmerzen, dass die Friedrichsdorfer Pfadfinder diesmal ausblieben.

Große reißfeste Mülltüten und Handschuhe wurden vom Angelverein an die Helferinnen und Helfer ausgegeben.

Teambuilding für einen guten Zweck! Als Team „Subaru Friedberg“ bestens ausgerüstet in Burgholzhausen bei der Bachreinigung dabei.
Kuriose Fundstücke
Wie sagte Klaus Schläger vom Angelverein vor einigen Jahren? „Es sind leider immer wieder diese „Kleinigkeiten“, die unsere Natur verschandeln und somit Lebensräume für Fische, Amphibien, Kleinwild und Vögel bedrohen. Dem Erhalt dieses Lebensraumes Erlenbach hat sich insbesondere der hiesige Angelverein verschrieben.“
So schwärmten die Freiwilligen in kleine Gruppen aufgeteilt aus, die einen bis zur Autobahnbrücke hinter dem Auto-Meier, die anderen in die entgegengesetzte Richtung bis zur Erlenbachbrücke nahe der Nadelmühle. Über zwei Stunden wurde auf der ganzen Strecke unzählige kleine Plastiktüten, Papiere, unzählige Flachmänner, große Flaschen und Dosen, Flaschenverschlüsse, über 20 Tennisbälle und viele undefinierbare Kleinteile im Uferbereich aufgehoben. Der Wasserstand im Erlenbach war durch die Regenfälle an den Vortagen zu hoch, so dass eine Reinigung vom Bach aus nicht wirklich möglich war und daher noch einiges am Uferrand hängengeblieben ist. Kuriose Fundstücke gab es auch bei der diesjährigen Bachreinigung zu verzeichnen. Die alte Autokurbel aus verrostetem Eisen war noch relativ handlich. Die stabile mit Wasser gefüllte Lidl-Tasche, direkt bei der Bornmühle aus dem Bach zu holen, war eine Herausforderung, denn sie hatte sich in einem herabhängenden Ast verfangen. Auch das ewig lange Kabel, das nahe von den Tennisplätzen am Boden auftauchte, war mit mehr als 30 Meter Länge durchaus besonders zu bergen. Eine Art selbstgebasteltes Gitterrost hatte sich zwischen den Brombeerhecken verfangen. Die Fundstück-Sparte „Auto“ war aber noch längst nicht ausgereizt: Ein Autoreifen lag gar mit Felge im Gebüsch und ein eisernes Lenkrad wurde entdeckt.

Die steile Böschung hat es in sich.

Reger Austausch der Helferteams. Der Inhalt wird in 2-3 Tüten zusammengesteckt. Mitarbeiter vom Städtischen Bauhof sammelten die Säcke später ein.

Christa Schoproni ist zum zweiten Mal mit Spaß dabei. Sie fand ein eisernes Lenkrad am Erlenbach.

Der Erlenbach ist Heimat für Eisvogel, Biber und auch einige Fische.

Unglaublich, was manche Zeitgenossen einfach unbedacht in der Natur entsorgen.
Fazit
Beim gemeinsamen Essen in der Alten Schule befanden einige der Teilnehmer, die in vorhergehenden Jahren schon mit angepackt hatten, dass die Verschmutzungen sich im Rahmen gehalten hätten. „Es war schon schlimmer.“ Die Regelmäßigkeit dieser Aktion am Erlenbach hat sich bewährt und hilft das schöne Stück Natur direkt vor unserer Haustür sauber und gefahrlos zu halten für Mensch und Tier. Noch schöner wäre es allerdings, wenn jeder seinen Müll einfach mit nach Hause nimmt und dort entsorgt.

Aufstellung zum Gruppenfoto: Da ist doch eine echt tolle Truppe zum Helfen bei der diesjährigen Bachreinigung zusammen gekommen! Danke für Eure aktive Beteiligung!

Kleinod am Erlenbach wird in jedem Jahr zur Augenweide.