Die gute alte Zeit
Für Freunde der Burgholzhäuser Dorfgeschichte gibt es heute einen besonderen Rückblick auf die „gute alte Zeit“, bevor in wenigen Tagen der reguläre Jahresrückblick auf der Burgholzhäuser Stadtteilseite erscheint.
Viele ältere Burgholzhäuser werden sich an Frau Charlotte Weiß erinnern, eine Frau, die auch die Last des hohen Alters mit einem Lächeln trug. 1951 kam sie mit ihren Eltern und ihrer Schwester aus dem kargen Oberfranken nach Burgholzhausen, weil ihr Mann Arbeit bei den Tettauer Glaswerken fand. Sie fanden anfänglich Unterkunft in einem der Häuschen an der heutigen Mainzer Straße in Burgholzhausen, die extra für Mitarbeiter der Tettauer gebaut worden waren. Sie selbst arbeitete viele Jahre im Konsum in Burgholzhausen, der über Jahrzehnte in dem Haus war, wo bis vor einigen Jahren die Taunus-Sparkasse ihre Filiale hatte, gegenüber der Bäckerei. So hatte sie täglich mit vielen Burgholzhäusern direkt zu tun und kannte Gott und die Welt. Wenn jemand auf Lotte Weiß traf, rief sie strahlend „Hallo, mein Gutster“ oder „Guten Tag, meine Liebe“, und meinte es auch so.
In diesem Sommer musste die Familie Abschied von Lotte Weiß nehmen, sie war Jahrgang 1926. Am 30. Dezember 2024 wäre sie 98 Jahre alt geworden. Sie verfasste vor vielen Jahren ein Gedicht über „Die gute alte Zeit“, das sie während eines Gespräches im Jahr 2019 persönlich vortrug. Ihren oberfränkischen Tonfall hat sie selbst in Hessen nicht verloren.
Die gute alte Zeit – von Charlotte Weiß
(SN)
aktualisiert 29.12.24 11.15 h