Mit großer Bestürzung haben viele Burgholzhäuserinnen und Burgholzhäuser die Nachricht über den Tod von Adolf Schweitzer vernommen.
In seinem Ausweis stand Holzhausen als Geburtsort. Mit Adolf Schweitzer verstarb am 2. November 2024 einer der wenigen, die das Dorf noch aus der Zeit vor der Umbenennung in Burgholzhausen kannten. Er erlebte die Entwicklung zum Friedrichsdorfer Stadtteil in einer besonderen Weise und prägte sie aktiv mit. Sein politisches Engagement für Burgholzhausen begann 1964 als Gemeindevertreter. Nach der hessischen Gebietsreform und der damit einhergehenden Fusion von Burgholzhausen mit Friedrichsdorf, Köppern und Seulberg im Jahr 1972 engagierte er sich viele Jahre weiter im Ortsbeirat und in der Stadtverordnetenversammlung. 2016 wurde Adolf Schweitzer zum ehrenamtlichen Stadtrat ernannt und war bis 2021 Mitglied des Magistrates der Stadt Friedrichsdorf. Auch danach legte er die Hände nicht in den Schoß und fungierte seit 2020 als Ortsgerichtsschöffe. Ehrenamtliches Engagement und aktives Mitarbeiten zum Wohl von Burgholzhausen und der Stadt Friedrichsdorf waren ihm sehr wichtig. Schweitzers persönliches Engagement fand stets Anerkennung und wurde sehr geschätzt.
Landwirtschaft und Obstanbau waren seine Arbeit aus Familientradition heraus, aber auch seine Leidenschaft. Die Arbeit in den Streuobstwiesen kannte er wie kein zweiter. Als weiteres berufliches Standbein hatte er viele Jahre eine Versicherungsagentur und betreute seine Kunden.
Traktoren gehörten zu seinem Arbeitsgerät und der gepflegte Schlüter sowie der rote Porsche mit den hohen Rädern waren seine besondere Leidenschaft. Als Mitgründer und langjähriges Mitglied im Friedrichsdorfer Traktorclub unterstützte er den Verein und nahm regelmäßig an Ausfahrten teil (sogar bis zum Großglockner). 70 Jahre war er im Turnverein TV Burgholzhausen und damit längst Ehrenmitglied. Ebenso lange gehörte er der Freiwilligen Feuerwehr Burgholzhausen an, davon 40 Jahre als aktives Einsatzmitglied.
Sein Leben war von klein auf geprägt von intensiver Arbeit, er, der den 2. Weltkrieg als Kind miterleben musste. Trotz schlimmer Schicksalsschläge blieb er offen für andere, war humorvoll und ließ sich nie unterkriegen.
Adolf Schweitzer war bis zuletzt, trotz schwerer Krankheit, aktiv und drehte seine Runde durch sein Holzhausen mit dem Traktor oder dem Auto. Zuhause sitzen war nicht seins. Er hielt an, um einen kurzen Plausch zu halten und erzählte dabei gerne Geschichten aus alten Zeiten. Sein Augenzwinkern und verschmitztes Lächeln bleibt in Erinnerung, genauso wie seine Liebe und sein Engagement für sein Holzhausen.
Adolf Schweitzer, Jahrgang 1938, wäre am 29. Dezember 86 Jahre geworden. In Gedanken sind wir bei seiner Frau Doris und seiner ganzen Familie.