Bürgermeister Lars Keitel gibt ein Statement zum Vorfall in Burgholzhausen ab
Die Stadtverwaltung Friedrichsdorf veröffentlichte heute Mittag ein Statement von Bürgermeister Lars Keitel zu dem Vorfall bei der „Holzhäuser Zeltkerb“ am vergangenen Freitag. Viele Medien berichten inzwischen deutschlandweit. Auch die Hessenschau brachte gestern einen fast dreiminütigen Beitrag.
Hier folgt das Statement von Lars Keitel veröffentlicht um 12.20 h auf dem Facebook-Kanal der Stadt Friedrichsdorf.
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
mit großem Bedauern und Entsetzen habe ich am späten Samstag Abend von dem Vorfall in Burgholzhausen erfahren. Ich war zu diesem Zeitpunkt zu Besuch in unserer österreichischen Partnerstadt Bad Wimsbach-Neydharting.
Es ist für mich unerheblich, ob wenige oder viele Menschen „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ rufen. Solche Worte haben in unserer Stadt keinen Platz. Wir sind eine offene und vielfältige Gemeinschaft, die auf Respekt, Toleranz und gegenseitiges Miteinander aufbaut. Für diese Werte stehe ich auch persönlich ein und ich bin froh darüber, dass es in unserer Stadt viele Menschen und Institutionen gibt, die mich in den letzten 24 Stunden kontaktiert haben oder sich öffentlich äußern und genau diese Werte vertreten.
Ich halte es jedoch nicht für richtig, den Verein, der dieses Fest organisiert hat, pauschal zu verurteilen. Es ist mir wichtig, dass die Beteiligten nun die Gelegenheit erhalten, den Vorfall aufzuklären und die Hintergründe transparent darzulegen.
Ich möchte noch einmal klarstellen: Fremdenfeindlichkeit und Hass gegen andere Menschen aufgrund ihrer Herkunft widersprechen den Werten, die wir hier leben und verteidigen. Wer so etwas ruft, handelt gegen den Zusammenhalt und das friedliche Miteinander, das unsere Stadt stark macht.
Ich stehe seit gestern im Austausch mit der Polizei. Diese ermittelt bereits und sucht weitere Zeugen.
Ich möchte, dass in unserer Stadt Hass und Ausgrenzung keinen Platz haben, sondern wir uns mit Respekt und Menschlichkeit begegnen. Dafür müssen wir alle etwas tun. Lassen Sie uns zusammen aufstehen gegen Intoleranz und Rassismus und zeigen, dass wir als Gemeinschaft füreinander einstehen – unabhängig von der Herkunft.
Bürgermeister
Beitragsfoto: Reiner Harscher