Natürlich einfach, auf wesentliche Elemente beschränkt und stimmig zum Material bearbeitet: die Weihnachtskrippe von Friedhelm Plock.
Sie steht neben der Haustür unter dem Überstand, umringt von anderen Werken und Arbeitsmaterial: zwei fast schulterhohe Figuren aus Holz, sie überragen geradeso einen Stehtisch und schauen sich an. Er holt sie hervor und platziert sie an anderer Stelle in seinem Hof, damit sie besser zur Wirkung kommen. Die Josefs-Figur hat sichtlich Gewicht, trägt eine Holzlaterne in der Hand und unterscheidet sich so von der etwas kleineren Maria.
Friedhelm Plock holt rasch ein wenig Heu, das er eigens besorgt hat und legt das Kind in die Krippe. Er geht einen Schritt zurück und betrachtet zufrieden sein Werk.
Die Figuren stehen sich gegenüber, schauen sich an und wachen über das Kind in der Krippe. Die Gesichtszüge erinnern an die bekannten Figuren auf den Osterinseln, der Josef wirkt kantiger, das Gesicht der Maria weicher und runder.
Auffallend ist der Kontrast zwischen der dunklen Borke, tiefgetränkt mit Hartgrund, und dem gelblich hellen Zirbenholz mit dem leichten Rotstich. An einigen Stellen dringt die Bläue hervor, die das Holzstück für den Möbelbau uninteressant macht, den Holzbehauer aber nicht weiter stört. Nur drei Tage hat er gebraucht, sich erst die Schablone für die Figuren erstellt und dann war „die Flex dran“. Ging eigentlich ganz schnell, erzählte Friedhelm Plock.
Die Schablonen für die Figuren stehen noch angezeichnet in einer Hofecke, zwei weitere Begleitfiguren in der Einfahrt. Aus Hall in Tirol kommen die Zutaten für die Weihnachtskrippe: ein Stamm Zirbenholz, mitgebracht von einer Urlaubsreise bei Freunden. Er hat sich den Stamm im Sägewerk teilen lassen, der Rest war dann ein Kinderspiel. Sagt derjenige, der’s kann. Zirbenholz, eine Kiefernart, die in den Alpen erst ab einer Höhe von 1500 m zu finden ist, ist sehr robust und genügsam, vom Holz her weich, häufig mit vielen Wirbeln versehen, die wohl Namensgeber sind. Beim Bearbeiten des Holzes entfaltet sich der eigene Duft des Materials. „Aus den Spänen habe ich mir ein Kissen gemacht“, so Friedhelm Plock. Der Zirbe wird eine positive und entspannende Wirkung durch die ätherischen Öle nachgesagt, daher wird das Holz häufig im Schlafbereich verbaut oder gegen Stress eingesetzt.
Friedhelm Plock, Jahrgang 1948, ist ein kreativer Kopf und vielen Burgholzhäusern bekannt durch Ausstellungen seiner Holzarbeiten bei den Friedrichsdorfer Künstlertagen. Auch das Ortseingangsschild mit der Silhouette von Burgholzhausen stammt von ihm. In diesem Jahr hat er sich nach dem Besuch eines Holzbildner-Workshops erneut inspirieren lassen. Er würde sich sehr freuen, wenn die Burgholzhäuser Weihnachtskrippe einen passenden Standort in der Weihnachtszeit finden würde. Wer Interesse hat, kann ihn gerne ansprechen.